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Von oben betrachtet...

sieht man gut die dunklen Gewitterwolken über dem Gliesmaroder Bad. Die Wellen schlagen hoch. Und das schon seit 2007. Damals beschloss der Stadtrat ein Spaßbad zu bauen und im Gegenzug einige sanierungsbedürftige Bäder zu schließen. Dies fanden schon vor Jahren einige Leute recht spaßig, andere können auch heute noch nicht darüber lachen. Zum Beispiel all die Schüler, die lange Anfahrtszeiten hätten, wollten sie im Spaßbad schwimmen lernen. Oder die vielen Senioren, die das Paddeln im Spaßbad gar nicht witzig finden.

Der Grund für den damaligen Ratsbeschluss war wieder mal eine Rangelei um das liebe Geld. Besagtes Spaßbad wurde seinerzeit viel zu billig kalkuliert, eine sinnvolle Sanierung des Bades in Gliesmarode künstlich hochgerechnet. Ganz offenbar mit dem Ziel, den politischen Willen durchzusetzen, jenes Bad dem Erdboden gleich zu machen, um Bauland zu bekommen.

Um das zu verhindern gründete sich eine Bürgerinitiative. Die engagierten Bürger wollen das Gliesmaroder Bad erhalten. Aber für die Stadtväter hört beim Gedanken, das Bad in Gliesmarode zu retten, der Spaß auf. Und dass 32.000 Unterschriften für ein Volksbegehren zur Sanierung des Bades eingesammelt wurden, gilt nichts im hohen Rat.(*)

Die Bürger waren ratlos. Bis ein stadt- und landbekannter Großunternehmer verkündete, das Bad retten zu wollen. Er ist nämlich bekennender Braunschweig-Fan. In der Tat engagiert er sich lange schon in vielerlei sozialer Hinsicht und hat schon so manche Wogen in unserer Stadt geglättet. Er hat die Taler und das Talent, sich hier erfolgreich einzubringen. Wie genau, wissen derzeit weder Rabea noch ihre zweibeinigen Freunde. Da sind des Retters Mannen noch am Planen. Doch siehe da, mitten in den Planungen waren für sie die Türen zum Bad plötzlich zu. Und nix war mit Sichten und Ausmessen. Das ist nämlich ein Stadtbad!

Na klar, wer so einen Riegel vorgeschoben bekommt, ist zunächst mal sauer - und das nicht zu knapp. Zwar flattern inzwischen wieder ein paar Friedenstauben übers Bad und die Planer des Retters dürfen wieder weiter sichten, aber Eure Rabea hat ein seltsames Gefühl. Sind die Tauben eventuell grau-weiß angemalte Falken?

Rabea steht ja bekanntlich über den Dingen und gibt da mal einen Rat. An den Rat, die Bürgerinitiative und alle Badefreunde. Versucht mal, die Wogen zu glätten. Wäre doch schade, wenn eine Chance leichtfertig vertan wird. Gebt dem Gönner, der eventuell Millionen investiert, um zu retten, was die Stadt nicht retten will, die Möglichkeit, in aller Ruhe seine Vorstellungen darzulegen. Geht die Sache mit Geduld und Gelassenheit an. Bevor das besagte Spaßbad nicht fertig ist, wird das Gliesmaroder Bad auch nicht geschlossen. Und so lange hat man Zeit, eine gescheite Lösung zu finden - also realistisch gesehen Zeit ohne Ende...

Meint jedenfalls Eure Rabea...
und plantscht erst einmal in einer ordentlichen Wasserpfütze auf dem Soolanger.


(*) Anmerkung des Administrators: Beim Bürgerbegehren von 2007 ging es nicht nur um das Gliesmaroder Bad, sondern auch um die Sanierung der beiden anderen Stadtteilbäder (Nordbad, Wenden). Außerdem sollte in der Weststadt noch zusätzlich ein Stadtteilbad gebaut werden.

Link zur PDF-Ausgabe des „Durchblick“ vom April 2014. Die Rabea-Glosse steht auf Seite 2.

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Rabe © jokatoons / fotolia.com

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