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"Das Ehrenamt, das Ehrenamt, das ist ein harter Job, verdammt! Die Politik ist meist verschnupft, wenn man ihr an den Ärmel zupft. Die Volksvertreter hör`n zwar hin, doch haben sie and`res meist im Sinn." - Einen besseren Einstieg als dieses Lied von und mit Hans-W. Fechtel hätte es zum 40. Badgeburtstag am 20. Oktober 2019 nicht geben können. Das Thema "Bürgerengagement zur Badrettung" war auf humorvolle Weise gesetzt.

Moderiert vom 1. Vorsitzenden des Fördervereins, Gary Blume, war die Veranstaltung als bunte Folge von Liedern, Bilder und Anekdoten angelegt: unterhaltsam und informativ - ein Konzept, das gut ankam.

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Zur Vorgeschichte des Gliesmaroder Bades präsentierte der Stadtteilheimatpfleger Hans-Jürgen Möhle zunächst eine Reihe von Fotos, Postkartenansichten und Skizzen. Schon seit Mitte der 1950er Jahre hatten sich Bürger aus Gliesmarode und angrenzenden Stadtteilen für ein Bad auf "Meyers Wiesen" eingesetzt. 1964 kaufte die Stadt das Grundstück. Drei Badprojekte scheiterten (1957, 1964 und 1972), bis es dann endlich 1977 so weit war und der Rat der Stadt Braunschweig beschloss, dort ein "Gartenhallenbad mit hohem Freizeitwert" zu bauen.

Nach dem genialen Fechtel-Lied "Wenn ich mal OB wär`" unterhielten dann der damalige Oberbürgermeister Gerhard Glogowski und der Architekt des Gliesmaroder Bades, Prof. Hans Struhk die Gäste auf amüsante Weise mit ihren Erinnerungen an die Planungsphase des Bades.

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Fast wäre das Gliesmaroder Bad im funktionalen und kostengünstigen Stil der sogenannten "Europabäder" gebaut worden: rechteckig und mit einem sehr reduzierten Angebot. Dass es eine "kleine Schwester" des Wolfsburger Badelandes wurde, ist einer Reihe von Zufällen und dem leidenschaftlichen Einsatz des Architekten Struhk zu verdanken. Dieser schaffte es in der Entscheidungsphase innerhalb von einer Woche ein Alternativkonzept vorzulegen, das alle überzeugte. So wurde das Gliesmaroder Bad nach der Eröffnung 1979 schnell zum Lieblingsbad der Braunschweiger mit traumhaften Besucherzahlen.

Großen Unterhaltungswert hatte auch das Interview mit dem Badleiter Ekkehard Geißler und einem der ersten Schwimmmeister aus der Anfangszeit, Pico Roth. Fotos aus den 1980er Jahren belegten beste Stimmung bei Badgästen und Badpersonal und ein reiches Kulturangebot von Musikgruppen bis zu Big-Bands, Karneval und Partys.

Die dramatische Geschichte der Badrettung durfte natürlich nicht fehlen und wurde in Kurzform in Erinnerung gerufen: Von der ersten öffentlichen Veranstaltung der Gemeinschaft Gliesmaroder Vereine unter dem Motto "Es ist noch nicht zu spät" Anfang Juni 2013 über die Gründung der Bürgerinitiative und des Fördervereins bis zur Vorstellung des spendenfinanzierten Gegengutachtens zur Sanierungskostenberechnung der Stadt im Januar 2014. Dann der Einstieg von Friedrich Knapp in die Badrettung im Februar 2014, "ein Paukenschlag", "der Hammer", wie die Braunschweiger Zeitung titelte, bis zum Pachtvertrag der Stadt mit der von Knapp gegründeten Betriebsgesellschaft.

"Es ist ganz egal, ob die Sonne brennt, ob das Wetter nass und grau, ein Stadtteilbad erreichst du zu Fuß, mit der Bahn oder Rad ohne Stau." - Das nächste Fechtel-Lied war die perfekte Überleitung zum Interview mit der Badleiterin Kerstin Klotz, die sich hoch motiviert zeigte. Sie betonte die Bedeutung des Gliesmaroder Bades als Familienbad und Schulbad für den Nordosten Braunschweig, und erinnerte an die stadtweit starke Nachfrage nach Schwimmkursen, die von den städtischen Bäder allein nicht gedeckt werden könne.

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Als Ausklang spielte Jan-Heie Erchinger auf seinem Keyboard "Barmusik" zu einem kleinen Imbiss, Getränken und guten Gesprächen.

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Fotos: Lennart Blume